Otto Group plant Schließung des Retourenbetriebes in Hamburg

Nach Prüfung aller möglichen Alternativen wird die mittelfristige Schließung des letzten deutschen Retourenbetriebes der Konzerngesellschaft Hermes Fulfilment in Hamburg angestrebt. Der innerstädtische Betrieb soll in der zweiten Jahreshälfte 2021 geschlossen werden, um den 840 überwiegend in Teilzeit beschäftigen Kolleg*innen ausreichend Zeit zur Neuorientierung zu geben.

Nach langen, sehr reiflichen Überlegungen und der Überprüfung aller möglicher Alternativen haben der Vorstand der Otto Group und die Geschäftsführung von Hermes Fulfilment die Planungsentscheidung getroffen, keine kleinvolumigen Retouren mehr durch Hermes Fulfilment in Hamburg und damit in Deutschland zu bearbeiten. Die Entscheidung sichert nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der Hermes Fulfilment und der Konzerngesellschaften der Otto Group, sondern sorgt für eine zukunftsfähige Gestaltung der logistischen Prozesse. Der Retourenbetrieb in Hamburg ist wirtschaftlich – trotz technisch hohem Niveau und hervorragend arbeitender Kolleg*innen – nicht mehr rentabel und kann deshalb leider nicht länger aufrecht erhalten bleiben.

Im Gegensatz zur Zustellung von Bestellungen stehen bei Retouren nicht die Schnelligkeit, sondern vor allem die Kosten für die Prüfung und ggf. Instandsetzung von zurückgesendeten Waren im Vordergrund. Die Bearbeitung retournierter Waren steht in einem ganz besonders intensivem Wettbewerbsumfeld. Mit steigenden Umsätzen der Handelsgesellschaften der Otto Group steigt auch das Volumen der Retouren. Daher wird dieser Kostenblock immer erheblicher und führte letztlich zu der jetzt getroffenen Planungsentscheidung. Zudem handelt es sich bei diesem Retourenbetrieb um den letzten, der mit seinen verkehrlichen Belastungen mitten in einer Großstadt betrieben wird.

Schon seit langem wird in der Otto Group der Großteil der retournierten Waren in den konzerneigenen Betrieben in Polen und Tschechien bearbeitet. Die beiden Länder haben sich in der Logistikbranche als Standard für die Bearbeitung von Retouren etabliert. Auch die bislang in Hamburg verarbeiteten Retouren sollen künftig in den bestehenden Otto Group Standorten in Lodz (Polen) und Pilsen (Tschechien) erledigt werden.

„Der Vorstand der Otto Group und die Geschäftsführung von Hermes Fulfilment haben diese Entscheidung schweren Herzens getroffen. Notwendige wirtschaftliche Entscheidungen für die Zukunft der Unternehmensgruppe dürfen wir aber gerade in diesen Zeiten nicht auf die lange Bank schieben“, betont Kay Schiebur, Vorstand Services der Otto Group. „Die Geschäftsführung von Hermes Fulfilment wird in den kommenden Monaten mit den Betriebsräten intensiv ausloten, mit welchen Maßnahmen die Folgen für die Beschäftigten so gut wie möglich abgemildert werden können.“

Die Otto Group hält unabhängig von dieser Planungsentscheidung am Aufbau weiterer Arbeitsplätze am Standort Deutschland und in Hamburg fest. Der Konzern investiert weiterhin dreistellige Millionenbeträge in die logistische Infrastruktur in Deutschland. Das beinhaltet sowohl Investitionen in neue Logistik-Standorte als auch die Modernisierung von Anlagen. So ist die Zahl der rechnerischen Vollzeitstellen im Konzernlogistikverbund der Otto Group in den vergangenen Jahren um 15 Prozent auf rund 7.300 gestiegen. In den kommenden beiden Jahren wird die Zahl der logistischen Arbeitsplätze in Deutschland stabil bleiben – trotz der geplanten Schließung des Hamburger Retourenbetriebes. Der Konzern rechnet im Zuge der erfolgreichen Digitalisierung auch mit einem weiteren Ausbau der aktuell 9.100 rechnerischen Vollzeitstellen in seinen Konzerngesellschaften am Standort Hamburg.

Die entsprechende Umsetzung steht unter Vorbehalt der Zustimmung der Gremien. Sowohl der Zeitrahmen für die Umsetzung als auch die inhaltliche Ausgestaltung der einzelnen Maßnahmen werden in den kommenden Wochen und Monaten erarbeitet.

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