KV-Verhandlungen im Handel: Arbeitgeber mahnen Rücksicht auf schwierige Rahmenbedingungen ein

„Ich kann nachvollziehen, dass die Gewerkschaft aktuell gerne ein besonders hohes Gehaltsplus hätte, doch angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen müssen sich alle nach der Decke strecken. Wunsch und Wirklichkeit, also was gefordert wird und was machbar ist, liegen wohl noch ein großes Stück auseinander“, sagte Rainer Trefelik, Chefverhandler der Arbeitgeberseite, nach der ersten Runde der KV-Verhandlungen für die rund 500.000 Angestellten und Lehrlinge des österreichischen Handels, die heute in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) stattfand. Die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) hatte zum Auftakt eine KV-Erhöhung um 10 Prozent gefordert.

Trefelik betonte, dass die Handelsunternehmen die gesamte Teuerung nicht alleine schultern können und auch die Leistungen, die es von der Regierung als Entlastungsmaßnahmen für die Teuerung gab, zu berücksichtigen sind. Die heimischen Handelsbetriebe leiden schließlich ebenfalls unter den enormen Energiepreisen und zusätzlich macht sich die Eintrübung der Konjunktur zunehmend bemerkbar. Weiters dürfe man nicht vergessen, dass manche Branchen die Auswirkungen von Corona noch längst nicht überwunden haben. Zum Beispiel liegen die Umsätze im Schuh- und im Bekleidungshandel nach wie vor weit unter Vor-Corona-Niveau. „Wenn wir die Jobs unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im heimischen Handel nachhaltig sichern wollen, dürfen wir die Unternehmen nicht überfordern“, betonte daher Trefelik.

Bis zur nächsten Verhandlungsrunde wird die Bundessparte Handel die Forderungen der Gewerkschaft genau analysieren und aufbauend auf den konstruktiven Dialog ein Paket unterbreiten, so Trefelik, der die Gesprächsbasis zum Auftakt der diesjährigen Handels-KV-Verhandlungen als intensiv, aber gut beschreibt. Unter anderem haben beide Parteien die rollierende Inflation von 6,9 Prozent außer Streit gestellt. Der nächste Verhandlungstermin wurde für den 3. November fixiert. (PWK417/DFS)

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