Handelsverband gegen erneute Einführung einer Maskenpflicht im Lebensmittelhandel

Die derzeitigen Corona-Infektionszahlen rechtfertigen keine neuerliche Einführung der Maskenpflicht im Lebensmittelhandel. Der Variantenmanagementplan des Gesundheitsministeriums beschreibt im Szenario 1, dem sogenannten „Idealfall“, dass es im Herbst/Winter 2022/2023 zu einer hohen Anzahl an Infektionen, aber relativ geringen Spitalsbelastung mit einer bewältigbaren, vergleichsweise geringen Anzahl an schweren Erkrankungen kommt. Genau in diesem Stadium befindet sich Österreich. Laut AGES Dashboard sind derzeit 99 Intensivbetten mit COVID-19 infizierten Personen belegt. Dabei ist zu beachten, dass gemäß dem neuen COVID‐19‐Register (per Datenstand vom 5.10.) nur rund 12% der im ICU Bereich hospitalisierten COVID Patient:innen auch mit einer COVID‐19‐Symptomatik aufgenommen wurden.

Rainer Will Handelsverband

Eine Einführung der Maskenpflicht im Lebensmittelhandel ist im Variantenmanagementplan erst bei einem Übergang Richtung Szenario 3 vorgesehen. Davon sind wir derzeit weit entfernt. „Wenn die Bundesregierung ihre Glaubwürdigkeit nicht verlieren will, muss sie sich auch an die selbst kommunizierten und veröffentlichten Pläne halten. Die Unternehmen haben sich eine Planungssicherheit im dritten Winter seit Beginn der Pandemie verdient. Der Bevölkerung ist nach drei Jahren Covid-Krise mehr Freiwilligkeit und Eigenverantwortung zumutbar. Selbstverständlich können alle Kund:innen wie auch alle Mitarbeiter:innen freiwillig Maske tragen, wenn sie sich damit sicherer fühlen“, so Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes.

Maskenpflicht würde Personalknappheit im Handel drastisch verschärfen.
Seriöse wissenschaftliche Studien haben längst belegt, dass der Handel aufgrund des losen Kontakts und der kurzen Aufenthaltsdauer kein Corona-Hotspot ist. Gerade die Mitarbeiter:innen im „lebensnotwendigen Handel“ leisten seit Beginn der Corona-Pandemie tagtäglich Außergewöhnliches, sie haben die Nahversorgung im ganzen Land sichergestellt. Eine Wiedereinführung der Maskenpflicht wäre in der aktuellen Lage epidemiologisch nicht argumentierbar.

Überdies kämpft der Lebensmittelhandel – wie auch der restliche Non-Food-Handel – seit vielen Monaten mit einem akuten und eklatanten Personalmangel. „Die Einführung einer Maskenpflicht würde bei vielen Mitarbeitenden das Fass zum Überlaufen bringen. Viele Angestellte haben bereits angekündigt, kündigen zu wollen, sollte die Maskenpflicht in den Geschäften neuerlich kommen“, sagt Handelssprecher Rainer Will.

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Handelsverband
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Pressesprecher
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