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B2C-Paketvolumen in Österreich steigt exponentiell

2019 ist das Paketaufkommen der heimischen KEP-Dienstleister angetrieben durch den Online-Shopping-Boom erneut starkt angestiegen. Dies zeigt die neue Jahresbilanz „Handel in Zahlen“ von Branchenradar.com Marktanalyse und Handelsverband. Darüber hinaus liefert die Studie eine Corona-Jahresprognose für das Gesamtjahr 2020.

Der Distanzhandel befindet sich in Österreich laut Studie weiterhin auf Wachstumskurs. „E-Commerce hat im letzten Jahr erneut an Bedeutung gewonnen, die Wachstumsdynamik ist im Vergleich zu 2018 sogar noch gestiegen. Der Vertriebskanal generierte im Vorjahr um satte 13 Prozent höhere Privatausgaben. Damit ist der Onlinehandel 2019 erneut 8mal so schnell gewachsen wie der stationäre Handel. Corona befeuert den eCommerce weiter“, erklärt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.

Die einzelhandelsrelevanten Ausgaben der privaten Haushalte in Österreich sind im Vorjahr um 2,6 Prozent gestiegen und haben einen neuen Rekordwert von 67,5 Mrd. Euro erreicht. Der Anteil des Distanzhandels an den einzelhandelsrelevanten Ausgaben liegt bei mittlerweile 9,6 Prozent (Vorjahr: 8,7 Prozent) – Tendenz steigend. Hinzu kommt: Neben den bislang im Online-Handel dominierenden Warengruppen Bekleidung & Schuhe, Bücher, Ton- und Bildträger sowie Elektro- und Elektronikartikel wird der E-Commerce für immer mehr Waren zu einem relevanten Vertriebskanal.

Noch stärker als der Distanzhandel hat im letzten Jahr der KEP-Markt (Kurier-, Express- und Paketdienste) zugelegt. „2019 lag die Zahl der zugestellten Pakete im B2C Bereich bei 151 Mio. Stück. Damit ist das Paketvolumen innerhalb eines Jahres um 14 Prozent gestiegen“, bestätigt Rainer Will. „Hauptgründe für die Paketlawine sind neben dem generellen E-Commerce-Boom vor allem überproportional steigende Teillieferungen und Retouren“, erläutert Andreas Kreutzer von der branchenradar.com Marktanalyse.

Darüber hinaus wird Österreich nach wie vor mit China-Paketen geflutet, indem die bestehende 22-Euro-Freigrenze durch asiatische Online-Händler vorsätzlich ausgenutzt wird. Daher spricht sich der Handelsverband vehement gegen den Plan der EU-Kommission aus, die bereits für 1. Jänner 2021 fixierte Abschaffung der 22-Euro-Freigrenze bei Paketlieferungen aus Drittstaaten um ein halbes Jahr zu verschieben. Das Aus für die 22-Euro-Freigrenze sei überfällig, so Andreas Kreutzer.

„Generell wird Corona heuer den Onlinehandel in allen Warengruppen anschieben. Der E-Commerce federt vielerorts Umsatzverluste im stationären Sektor ab. Darüber hinaus erleben wir einen Lockdown-Effekt – heimische Onlinehändler gewinnen Marktanteile von der internationalen Konkurrenz zurück“, ist Andreas Kreutzer überzeugt.

www.handelsverband.at

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